Gluten-Intoleranz
Iss, was Du willst. Nur besser.
von Katrin Reichelt
Das Bewusstsein für GLUTEN-INTOLERANZ wächst. Und wächst. Und wächst. Sie existiert, sehr real, auch ohne den genetischen Nachweis einer Zöliakie. Menschen merken, dass es ihnen schlecht geht nach Brot und Brötchen, Pizza und Pasta. Keksen, Kuchen. Oder nach Fastfood. Die Ursache: Gluten, ein Klebereiweiß in Getreiden wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und vielen mehr. Sie lassen sie weg. Sie fühlen sich besser, viel besser… so gut wie seit Jahren nicht. Das hat dazu geführt, dass sich etwa 9 Millionen Menschen in Deutschland immer oder zeitweise glutenfrei oder glutenarm ernähren.
Wieso weiß keiner, woher das kommt?
Die SYMPTOME der Gluten-Intoleranz sind annähernd gleich wie bei Zöliakie Sie sind jedoch nach heutigem Forschungsstand nicht wirklich in das genetische Profil einzuordnen. Aber wohin dann? Daran rätselt die Wissenschaft. Dein Körper rätselt nicht. Er sendet klare Signale, dass etwas nicht stimmt.
Ein Fass, das irgendwann überläuft
Heute weiß man, dass Insgesamt 30 bis 35 Prozent, also jeder Dritte in der Gesamtbevölkerung, HLA-DQ2 oder DQ8 positiv sind. Sie tragen also das oder die Gene in sich, die auch letztendlich für die Entstehung einer Zöliakie verantwortlich sind.
Von diesen Menschen mit einer genetischen Veranlagung zeigen allerdings nur ca. zwei Prozent im Laufe ihres Lebens tatsächlich das volle, nachweisbare Krankheitsbild, wie es bei Zöliakie typisch ist.
Was liegt näher als ein Zusammenhang?
Ob sie stattdessen die sogenannte NCGI = non celiac gluten intolerance entwickeln, ist wissenschaftlich nicht einmal ansatzweise verstanden. Aber die Vermutung liegt näher als bisher jede andere Erklärung. Es wäre denkbar, dass eine Verkettung mit zusätzlichen Erkrankungen bzw. Lebensstilfaktoren wie zum Beispiel eine stark Weizen-, Milch- oder Zucker-lastige Ernährung das Fass irgendwann zum Überlaufen bringt.
Was tu ich jetzt?
Falls Du bei Dir oder Deiner Familie den Verdacht auf eine mögliche Gluten-Intoleranz hast und die hier genannten Beschwerden nicht zuordnen kannst, wird eventuell ein Bluttest auf Antikörper Gewissheit bringen.
Experten*innen zu finden: nicht so einfach.
Für Erwachsene ist Gastroenterologie das richtige Fachgebiet. Bei Kindern ist sind Kinderarzt*innen zuständig.
Schau im Internet oder erkundige Dich am besten persönlich, ob sie oder er Erfahrung mit Gluten-Sensitivität hat. Doch der Test allein ist nicht zu 100 Prozent zuverlässig.
Der Test funktioniert nur, solange Du Gluten isst.
Die wichtigste Bedingung: Er funktioniert nur dann, wenn Du nicht vorher eine glutenfreie Diät angefangen hast! Falls doch, musst Du erst wieder sechs Wochen lang forciert Gluten essen, damit der Antikörpertest überhaupt eine Unverträglichkeit anzeigen kann.
Es geht auch einfacher!
Den sichersten Aufschluss bisher gibt eine Ausschluss-Diät: Symptome verschwinden in den meisten Fällen innerhalb von ein bis drei Monaten, wenn Du Gluten vollständig meidest. Mehr über Glutenunverträglichkeit erfährst Du in all unseren Coachings.