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Der Versand in Corona-Zeiten

Aktualisiert: 31. Juli 2021


Man lernt nie aus.

Gestern habe ich zum Beispiel gelernt, dass es pure Güte ist, wenn die Kuriere von DHL, mit denen wir seit 2 Jahren einen Abhol- und Zustellvertrag haben, Pakete tatsächlich bei uns abholen. Eigentlich müsste ich sie selbst zur Post tragen. Ich weiß nicht, ob ihr euch meine Verwirrung vorstellen könnt. Ich dachte immer, Kuriere seien Kuriere. Eine völlige Fehleinschätzung, wie sich jetzt herausstellt.


NEVER ON MONDAYS.

Außerdem habe ich gelernt, dass die Fahrer Montags nun gar nicht mehr kommen, auf gar keinen Fall! Da haben sie nämlich um 11 Uhr Feierabend. Das ist der Zeitpunkt, an dem bei uns gerade die Brötchen in die Öfen gehen… insofern eine etwas problematische Zeitüberschneidung.


Ich wusste bis gestern nichts von dieser neuen Montagsregelung. Wir hatten ganz arglos und wie immer in den letzten Jahren Montags zig Pakete mit Leckereien frisch für euch gebacken, verpackt und für den Versand vorbereitet.

Ich vermute, das Nicht-Erscheinen von DHL sollte eine Überraschung werden. Die ist gelungen. Mein Vater saß zum etwa 40.sten, 50.sten oder 60.sten Mal in diesen besagten letzten Jahren vier Stunden nach unserem regulären Feierabend allein und vergeblich in der Bäckerei und nun kam überhaupt keiner mehr. Wir haben inzwischen seine Blutdruckmedikamente leicht erhöht und hoffen, dass er bald wieder der alte ist.


Einfach die Pillendosis verdoppeln


Meine Mutter versuchte derweil herauszubekommen, ob wir noch mit irgendeinem Erscheinen rechnen dürften. Sie drückte bei 14 Anrufen in Bonn und Essen auf Ansage jedes Mal die Knöpfe 1 bis 7 in der Warteschleife, um dann zu erfahren, dass sie eine Mail schreiben solle oder dass sie außerhalb der Geschäftszeiten anrufe. Sie behauptet, dass mit diesen Warteschleifen das wahre Geld auf diesem Planeten verdient wird. Auf jeden Fall werden den Menschen damit die meisten Lebensjahre gestohlen… garantiert mehr als durch die Pandemie.


Wie auch immer: Sie hat sich schließlich für die Mail entschieden und DHL wissen lassen, dass sie jedes versemmelte Paket von der Rechnung abziehen wird und die Einzugsermächtigung mit sofortiger Wirkung kündigt. Und siehe da: Es lebt am anderen Ende. Dort arbeiten auch Menschen, nicht nur Warteschleifenroboter. Am nächsten Morgen bekam sie 8 x (!) die gleiche Antwort von einem zornigen, wutschnaubenden DHL Abrechnungs-Zuständigen. DAS???, - ihr ahnt es sicher schon – das geht natürlich gar nicht!!! Das sei nicht erlaubt, dass wir einfach eine Dienstleistung, die nie erbracht wurde, nicht bezahlen! Seine sämtlichen Kolleg*innen sind ebenfalls informiert.


WAS KRAFT GIBT UND WAS KRAFT ZIEHT


Drei Tage später und komplett entschuldigungsfrei erklärte die Dame am Essener Ende des Service-Telefons mit sanfter Stimme, dass die Kuriere zwar nun nicht mehr Montags, aber dennoch gern Dienstags und Mittwochs bei uns vorbeischauen und die Pakete entgegennehmen könnten – obwohl, wie gesagt, dies ein reines Entgegenkommen sei. Allerdings wollte sie nicht verraten, wann. Nur dass es nach 14 Uhr ist. Und auch nur, wenn die Fahrer Lust haben.

Die bleibt leider zunehmend aus.

Und nach dem Telefonat nun auch bei mir.

Wir haben uns schon so oft so unbeschreiblich geärgert und so viele produktive Stunden vergeudet; so viele Sachen doppelt und manchmal sogar dreifach backen müssen auf Grund dieser Gleichgültigkeit, dass es nun reicht. Klar, jeder Kurierservice hat Stärken und Schwächen. Das ist uns sehr bewusst, und deshalb hatten wir auch zwei Angebote. Aber einer, der nicht kommt, bringt gar nichts.


Wir haben mal eine kleine Wahrscheinlichkeitsrechnung angestellt.

Welche Pakete kommen eher an: Die, die gar nicht erst abgeholt werden, oder zu spät, oder nach ewigem Hin und Her… oder die, die zumindest pünktlich abgeholt werden?


Fazit: DHL ist bis auf Weiteres raus aus unserem Versandangebot.

Wir möchten euch immer den bestmöglichen Service bieten. Ein Kurierunternehmen ohne Zuverlässigkeit ist dabei in etwa so hilfreich wie ein Auto ohne Motor.













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